Bruno Siffert aus Schmitten hat mit 54 Jahren seinen Weg zurück ins Arbeitsleben gefunden und arbeitet bei uns im Betrieb in Cressier. Der gelernte Schreiner war jahrzehntelang als treuer Mitarbeiter in zwei Holzbaufirmen tätig. Der letzte Arbeitgeber schloss seine Schweizer Niederlassungen im Jahr 2015. Nach RAV-Beschäftigungsprogramm und Stellensuche hat Bruno Siffert bei der Resag seine Arbeit im Recycling begonnen. Doch wegen seinem schweren Hornhautdefekt und den damit verbundenen Sehstörungen konnte er nicht mehr arbeiten. Das war vor fünf Jahren. Sein Weg in die Wiedereingliederung ist ein langer, sein Augenlicht gerettet – und seine Arbeit bei uns gesichert.
Irgendwann in der Rekonvaleszenz der beiden operierten Augen ist die Schonfrist verfallen und Bruno hat seine Arbeit verloren. Sein Schicksal: Er war aktiv auf dem Arbeitsmarkt, aber nicht mehr vermittelbar. Was dies bedeutet, beschreibt der bescheidene Bruno so: “Es war mir einfach sehr langweilig. Ich konnte zwar manchmal einem Kollegen helfen, die Kegelbahn in Stand zu halten. Deshalb war ich schon sehr glücklich dank der Hilfe von der IV wieder arbeiten zu dürfen.“
Den sozialen Anschluss bei Kollegen und Kolleginnen wieder zu finden, einer 100%-Stelle nachzugehen, das hat Bruno heute nach zweieinhalb Jahren bei uns wieder gefunden und das in einer sinnstiftenden Arbeit: “Derzeit sortiere ich am Band von Hand Papier und Karton aus, entferne Fremdmaterial oder nehme Elektromüll von Hand auseinander. Ich fühle mich sehr wohl hier und bin glücklich, dass ich Vollzeit arbeiten darf.“ Bruno Siffert ist im sozialen Arbeitsumfeld gut aufgehoben und wieder in der Gesellschaft angekommen dank der Wiedereingliederung. An seiner Arbeit bei uns gefällt ihm alles, vor allem, dass er mehr Hintergründe im Recycling verstehen lernt und auch gerne draussen ist. Dass er Elektrogeräte, Glas oder gebrauchte Babywindeln vom Papier-Karton-Sortierband fischen muss, kommentiert er so: „Das was nicht reingehört, muss raus, nur so kann aus Papier auch wieder Papier werden.“
Unterstützt wurde Bruno Siffert von der kantonalen IV-Stelle und der Betreuerin Christine Bongard. Er fühlte sich von ihr sehr gut beraten und jederzeit gut begleitet. Sie freut sich mit ihm: „Es ist ein echter Erfolg! Herr Siffert erhielt einen unbefristeten Vertrag bei der Firma Bühlmann, die durch seine Motivation, seinen Fähigkeiten und seinem Wissen anerkannt wurde. Auf der Seite der Invalidenversicherung begleiteten wir ihn durch einen Arbeitsversuch, um dem Unternehmen die Möglichkeit zu geben, die Eignung der vorgeschlagenen Stelle für die Fähigkeiten und den Gesundheitszustand von Herrn Siffert zu beurteilen.“ Christine Bongard ist glücklich darüber, dass Bruno persönliches und berufliches Gleichgewicht wiedergefunden hat.
Betriebsleiter Sacha Moser unterstreicht die gute Zusammenarbeit: „Dank der laufenden Beratung von Seiten der IV und allen anderen Arbeitsämtern wissen wir immer, wie wir mit einem neuen Mitarbeiter beginnen oder schrittweise weiterfahren können. So können wir auf die Person massgeschneiderte Arbeiten finden und uns anpassen. Wenn es für alle Seiten stimmt, wird nach drei und sechs Monaten über eine Anstellung entschieden. Diese Art Probezeit wird begleitet, weil wir ja wissen müssen, ob der Arbeitsplatz und seine Bedingungen stimmen. Im laufenden Gespräch mit allen drei Beteiligten finden wir so eine optimale Lösung.“
Ende gut alles gut: Wie es sich hier zeigt, mündete die erfolgreiche Lösung in eine Vollzeitanstellung und damit in ein neues soziales Arbeitsumfeld bei uns im Betrieb in Cressier – mehr zu dieser Win-Win-Situation lest ihr im nachfolgenden Interview mit Christine Bongard, die zusammen mit Sacha Moser, für den motivierten Bruno Siffert den Weg zurück ins Berufsleben ermöglich hat.
Tipps & Tricks für Unternehmen:
Hier gewinnen alle drei Beteiligten: Der Hauptakteuer, der Arbeitnehmer, aber auch der Arbeitgeber und die IV-Stelle, die im laufenden Kontakt für einen Integrierungsprozess in den Arbeitsmarkt besorgt ist. Hier ein paar Tipps für Unternehmen von der IV-Beratungsstelle des Kantons Freiburg, Christine Bongard.
Wie funktioniert eine Zusammenarbeit mit der IV-Stelle?
„Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren! Die IV-Stelle berät und unterstützt Unternehmen im Kanton bei der Bewältigung der Situation von Mitarbeitenden mit gesundheitlichen Problemen. Die IV-Stelle verfügt über ein breites Angebot an Massnahmen zur Unterstützung der beruflichen Integration innerhalb oder ausserhalb des Unternehmens. Diese Maßnahmen sind für die Unternehmen kostenlos und ohne Verwaltungsaufwand.“
– Was macht Ihre Arbeit zur Herausforderung?
„Die grösste Herausforderung besteht darin, die Unternehmen auf die Unterstützung aufmerksam zu machen, die die IV-Stelle ihnen bieten kann wenn einer ihrer Angestellten ein längerfristiges Gesundheitsproblem hat. Unser Ziel ist es, ein wesentlicher und nachhaltiger Partner für alle Unternehmen im Kanton zu werden, um die berufliche Rehabilitation durch die Entwicklung einer maximalen Anzahl von Projekten auf dem ersten Arbeitsmarkt zu fördern.“
– Wie schätzen Sie Bruno Siffert an seiner neuen Arbeit bei Bühlmann ein?
Herr Siffert ist in seinem neuen Job, der an seinen Gesundheitszustand angepasst ist und seinen Fähigkeiten und Interessen entspricht, vollkommen zufrieden und integriert.
Er hat sein persönliches und berufliches Gleichgewicht wiedergefunden.
– Bühlmann Recycling AG macht ja nicht zum ersten Mal in Wiedereingliederungsprozessen mit: Was geht hier besonders gut in der Zusammenarbeit?
„Bühlmann ist ein langjähriger Partner der beruflichen Rehabilitation. Das Unternehmen ist sich seiner sozialen Verantwortung bewusst und ist offen für die Einrichtung von Praktika in seinen verschiedenen Bereichen. Sie pflegt auch ein Vertrauensverhältnis zu ihrem Bezugsberater bei der IV-Stelle. Dank des regelmässigen Austauschs weiss Bühlmann um die Unterstützung durch die Invalidenversicherung, was eine effiziente und offene Zusammenarbeit ermöglicht.“