«Ya sou» – bedeutet «Hallo» auf griechisch – und ein grosses Hallo an jene, die es mit dieser schönen, doch anspruchsvollen Sprache versucht haben! Unsere Auszubildende im 1. Lehrjahr Giorgia Arvanitidou spricht Griechisch und ein gepflegtes Hochdeutsch. Tochter von griechischen Eltern, ist sie aus Deutschland herkommend seit sieben Jahren in der Schweiz zu Hause. Sie wurde diesen Frühling 18 Jahre alt, die Gabelstapler-Prüfung hat sie in diesen Tagen schon erfolgreich bestanden. Seit August 2021 absolviert Giorgia bei uns ihre Lehre als Recyclistin, nachdem sie mehre Tage in den Betrieben in Münchenwiler und Cressier schnuppern durfte: «Mir gefällt es sehr, wie hier mit mir umgegangen wird, dass ich nachfragen darf, wenn ich was nicht verstehe, mir Dinge erklärt werden, und dass ich Hilfe bekomme – auch beim Tragen von schweren Sachen.» sagt die quirlige Giorgia.
Auch sie geht zweimal pro Woche in die Berufsschule nach Dietikon, in eine Klasse mit vier Mädchen und 17 Jungs. Das Fach Berufskunde gefällt Giorgia besonders: «Wir haben Ausflüge in verschiedene Recyclingbetriebe gemacht und mussten sie in einer Projektarbeit präsentieren. Einmal haben wir die KVA in Luzern besucht und einmal eine Annahmestelle bei Real. Die Annahme dort hat mich beeindruckt: Damit die schweren Mulden auf heissem Betonboden keine Abdrücke hinterlassen, werden diese auf Extra-Asphaltplätzen abgestellt. Die Kundschaft bekommt als Eintritt ein Ticket und einen leeren Wagen, die Entsorgungsware wird gescannt, und auf dem Scan steht der Preis. Will ein Kunde nicht zahlen, lässt ihn der QR-Code auf dem Ticket nicht mehr aus dem Areal raus.» Die Unterschiede in Abläufen, Materialien und Maschinen sind auf diesen Betriebsbesichtigungen besonders vielseitig und lehrreich. Auch der Austausch mit den Mitschülern sei interessant, sagt Giorgia: «Der eine Kollege hat praktisch nur mit Kunststoff zu tun, der andere quasi nur mit Beton. Deshalb finde ich die Betriebsausflüge auch so abwechslungsreich, um möglichst viel kennenzulernen.»
Im Endeffekt bleibt die Arbeit in jedem Betrieb überall gleich: Sie dient der Trennung, der Zerkleinerung und der umweltschonenden Entsorgung von Material und daraus dem Rückgewinn von Sekundärrohstoff. Was macht Giorgia in der breit aufgestellten Bühlmann Recycling AG am liebsten? «Ich arbeite gerne in der Halle und sammle Blanko- oder Sammelkupfer. Das geschieht an der Alligatorenschere, die ich gerne bediene. Und ja, an der Annahmestelle mag ich es auch sehr zu arbeiten, weil ich dort den Kontakt zu Kunden habe.» sagt die aufgeschlossene Giorgia. Wie geht es ihr mit Prüfungen? «Mein Oberstift, Sascha, schreibt Prüfungen, währenddem ich Kompetenznachweise abgeben muss. Das passiert neu mit einer Schulapp, so habe ich alles auf meinem Laptop.»
Giorgia bekommt zu ihrem 18jährigen nachträglich von uns allen ein herzliches χρόνια πολλά για τα γενέθλιά σας/σου !
Wer diese anspruchsvollen Buchstaben live hören möchte, frage doch Giorgia 😉